Steirische Kinderstimmen für die Tiere: 5. Kinder-Tierschutzkonferenz im Grazer Landhaus
Am Mittwoch, dem 12. Juni 2024 stand im Grazer Landhaus alles im Zeichen von Kindern und Tieren. Bereits zum fünften Mal fand die „Kinder-Tierschutzkonferenz″ statt, die 2019 von Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang initiiert wurde. Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Manuela Khom wurden zur Jubiläumskonferenz sechs steirische Schulklassen eingeladen, die ihre Wünsche und Forderungen für die Zukunft des Tierschutzes im Grazer Landhaus öffentlich kundtun und Fragen an Politikerinnen und Politiker sowie Fachleute richten konnten.
Eröffnet wurde die 5. Kinder-Tierschutzkonferenz von Landtagspräsidentin Manuela Khom: „Tierschutz kann nicht früh genug beginnen. Ich freue mich sehr über das große Engagement der Jugendlichen zu einem wichtigen Thema in unserer Gesellschaft. Sie haben sich intensiv mit dem Tierschutz auf verschiedenen Ebenen auseinandergesetzt und ich bin überzeugt, dass ihre Meinungen auch wichtige Impulse für den Tierschutz in der Steiermark setzen werden.″, so die Landtagspräsidentin.
„Als steirischer Tierschutzreferent und Initiator freut es mich sehr, dass die Kinder- Tierschutzkonferenz 2024 bereits zum fünften Mal stattfindet und dass mittlerweile auch Wien und Niederösterreich nach unserem Vorbild eine solche Konferenz durchführen. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler für den Tierschutz ist sehr beeindruckend, weshalb ich es für sehr wichtig halte, ihnen und ihren Anliegen auch ein entsprechendes Podium zu bieten", betont Tierschutzreferent LH-Stv. Anton Lang, „durch die Kinder-Tierschutzkonferenz lernen sie, kritisch zu denken und an politischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen. Diese Fähigkeiten braucht man auch im weiteren Leben. Denn: Man ist nie zu jung, um sich für ein Thema stark zu machen. Vor allem, wenn man damit jenen helfen kann, die keine eigene Stimme haben: unseren Tieren."
Die Kinder-Tierschutzkonferenz wird vom Verein „Tierschutz macht Schule″ fachlich und organisatorisch betreut und ermöglicht es Schulen, sich im Vorfeld intensiv mit dem komplexen Thema Tierschutz auseinanderzusetzen. Am Konferenztag selbst stellen alle Klassen ihre Projekte vor und diskutieren mit Fachleuten über die Zukunft des Tierschutzes. Lea Mirwald, Geschäftsführerin vom Verein „Tierschutz macht Schule″ berichtet: „Die Kinder-Tierschutzkonferenz gibt Kindern die Möglichkeit, auf Augenhöhe mit Fachleuten über Tierschutz sprechen."
Als Vorbereitung auf das Ereignis konnten die Kinder bei Exkursionen Praxisluft schnuppern:
Den Schülerinnen und Schüler der 3A-Klasse der MS Knittelfeld war das Thema Vogelhilfe ein großes Anliegen. Sie erhielten bei einer Exkursion ins Naturschutzzentrum Weitental Informationen zum richtigen Umgang mit Jungvögeln. Zusätzlich erstellten sie einen Kurzfilm über das Naturschutzzentrum und seine gefiederten Bewohner.
Viele Schülerinnen und Schüler der 3B-Klasse der MS Knittelfeld besitzen selbst Heimtiere oder haben zumindest eine enge Beziehung zu Tieren. Bei einer Exkursion ins Tierheim Murtal erfuhren sie, wie viel Verantwortung es bedeutet, mit eigenen Tieren zusammenzuleben. Im Werkunterricht bastelten sie tiergerechtes Spielzeug, Häuschen für Nager und einen Kratzbaum für Katzen.
Die Kinder der 1B-Klasse der MS Weißenbach an der Enns haben es sich zum Ziel gesetzt, Tierleid in der Nutztierhaltung zu reduzieren. Zur Vertiefung ihres Wissens besuchten sie den Moarhof in Trautenfels, einen Praxisbetrieb der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Sie erstellten ein Kochbuch mit dem Titel „Als die Tiere den Teller verließen - ein kulinarisches Abenteuer mit veganen und fleischigen Genüssen". Dabei soll keine Wertung vorgenommen, sondern Alternativen aufgezeigt werden, die Menschen inspirieren und ihre kulinarischen Horizonte erweitern.
Die Kinder der 2B-Klasse der MS Bad Schwanberg setzten ihren Schwerpunkt bei Wildtieren. Sie stellten sich die Frage, wie Wildtiere in Tierparks ein abwechslungsreiches Leben führen können. Bei einer Exkursion in die Tierwelt Herberstein analysierten sie, wie die Tiere dort beschäftigt werden, zum Beispiel mit dem Einsatz von Beschäftigungsfutter.
Die Schülerinnen und Schüler der 2B-Klasse der MS Sinabelkirchen besuchten im Rahmen ihres Projektes das Tierheim des Landestierschutzvereins für die Steiermark in Graz. Vor Ort lernten sie die Bedürfnisse der Tiere kennen und die Herausforderungen in der täglichen Tierschutzarbeit. Vertiefend beschäftigt haben sich die Kinder mit dem Thema Qualzucht.
Die 1S-Klasse des BG/BRG/BORG Graz-Liebenau schaute ein Jahr lang ganz besonders in den Einkaufswagen und prüfte die Produkte hinsichtlich der tiergerechten Haltung. Nach ihrer Exkursion zum Bio-Schweinebetrieb von Familie Karner-Friedrich beschäftigten sie sich intensiv mit den Bedürfnissen der Tiere und kreierten einen „Stall der Zukunft".
Graz, am 12. Juni 2024