Landtagspräsidenten und Landtagspräsidentinnen und Vorsitzende seit 1918
Manuela Khom, Landtagspräsidentin seit 17. Dezember 2019
Geboren am 7. Juni 1963 in Eisenstadt. Mutter zweier Kinder.
Sie absolvierte 1977 die Handelsakademie in Eisenstadt. Ab 1980 war sie für vier Jahre als kaufmännische Angestellte bei der Gasgemeinschaft Wien und anschließend bei der Huma WarenhandelsgmbH bis 1987 beschäftigt. In den Jahren von 1988 bis 1990 ging sie der Tätigkeit als Abteilungsleiterin der Rechnungsprüfung der DOGRO WarenhandelsgmbH nach. Seit 1991 ist sie mit Karenz - Unterbrechungen kaufmännische Angestellte bei der MAYKOM KEG. 1999 absolvierte sie die WIFI - Unternehmerakademie und legte im selben Jahr die Unternehmerprüfung bei der Wirtschaftskammer ab. 1999 bis 2000 erlangte sie die Höherqualifizierung zur Trainerin in der Erwachsenenbildung.
In der Zeit von 1995 bis 2000 war sie Gemeinderätin und anschließend 15 Jahre lang Gemeindekassierin der Gemeinde Lassnitz bei Murau. Sie ist seit 2003 in der Funktion als Bezirksleiterin der ÖVP Frauen, seit 2009 ÖVP - Bezirksparteiobfrau sowie seit 2015 Landesleiterin der ÖVP Frauen.
Seit 2010 ist sie Abgeordnete des Landtages Steiermark, hatte von 2015 bis 2019 die Position als Zweite Landtagspräsidentin inne und wurde am 17. Dezember 2019 zur Ersten Präsidentin des Landtages gewählt.
Gabriele Kolar, Landtagspräsidentin von 2. Juli 2019 bis 17. Dezember 2019
Geboren am 11. Dezember 1959 in Judenburg. Mutter von zwei Söhnen.
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule in Fohnsdorf, war sie 1974-1978 bei den Grazer Schulschwestern, Graz-Eggenberg tätig. In der Zeit von 1986 bis 1989 studierte sie Lehramt für Hauptschule an der Pädagogischen Hochschule Graz und ging nach Beendigung des Studiums bis zum Jahr 2010 einer Lehrtätigkeit als Hauptschullehrerin in der Region Obersteiermark West nach.
Von 2000 bis 2019 war sie Mitglied im Gemeinderat sowie seit 2010 1. Vizebürgermeisterin der Stadt Judenburg und ab 2007 neun Jahre Bezirksvorsitzende der dortigen Volkshilfe. Sie war Mitglied im Bundesfrauenvorstand (2004 bis 2006) sowie im Präsidium der Bundesbildungsorganisation (2010 bis 2014) der SPÖ. Seit 2005 ist sie Abgeordnete zum Landtag Steiermark. Ab 2015 war sie vier Jahre Obfrau des Ausschusses für Umwelt-, Tier- und Naturschutz, danach in der XIII. Legislaturperiode Obfrau des Ausschusses für Klimaschutz, Energie, Umwelt, Tier- und Naturschutz, Bau- und Raumordnung. Zudem ist sie Mitglied im Landesparteivorstand der SPÖ Steiermark, Regionalfrauenvorsitzende und stellvertretende Regionsvorsitzende der SPÖ Obersteiermark West sowie zusätzlich Großregionsvorsitzende der Obersteiermark West (ROW GmbH).
Vom 2. Juli bis zum 17. Dezember 2019 war sie Landtagspräsidentin des Landtages Steiermark. Seit den Landtagswahlen 2019 übt sie das Amt der Zweiten Landtagspräsidentin aus.
Dr.in Bettina Vollath, Landtagspräsidentin von 16. Juni 2015 bis 2. Juli 2019
Geboren am 29. Oktober 1962 in Graz. Mutter von drei Söhnen (1989, 1991, 1995).
Nach der Volksschule besuchte sie das BRG Seebachergasse in Graz. Nach Absolvierung der Matura folgte ein Kolleg an der Handelsakademie Graz. Von 1981 bis 1982 studierte sie an der Universität für Welthandel in Wien. Anschließend studierte sie an der Karl-Franzens-Universität Graz Rechtswissenschaften; sie promovierte 1988. Es folgte ein 1-jähriges Gerichtspraktikum bevor 1989 die Karenzjahre sowie Teilzeittätigkeiten in der Privatwirtschaft begannen, welche bis 1999 andauerten. Von 1998 bis 2000 absolvierte sie eine viersemestrige berufsbegleitende Ausbildung zur Mediatorin bei der ARGE für Sozialpädagogik in Wien. In den Jahren von 1999 bis 2005 arbeitete sie in zwei Grazer Rechtsanwaltskanzleien. Im Jahr 2005 legte sie die Rechtsanwaltsprüfung ab.
Von 2005 bis 2009 hatte sie die Funktion der Landesrätin für Bildung, Jugend, Frauen und Familie inne. Seit 2009 ist sie Landesvorsitzende des BSA Steiermark sowie stellvertretende Vorsitzende der SPÖ Steiermark. Von 2009 bis 2010 war sie Landesrätin für Gesundheit, Spitäler und Kultur, von 2010 bis 2015 Landesrätin für Finanzen und Integration und ab 2013 zusätzlich für Frauen. Von 16. Juni 2015 bis 2. Juli 2019 war sie Erste Präsidentin des Landtages Steiermark.
Franz Majcen, Landtagspräsident von 22. Januar 2013 bis 16. Juni 2015
Lehrer und Hauptschuldirektor. Nach Volksschule und Gymnasium in Fürstenfeld Absolvierung der Pädagogischen Akademie in Graz, 1969 Lehrer an der Volksschule Ilz, von 1971 bis 1986 Lehrer am Polytechnischen Lehrgang Fürstenfeld. Ab 1989 Direktor der Hauptschule Schillerplatz in Fürstenfeld.
Von 1972 bis 1979 Bezirksobmann und von 1974 bis 1983 Landesobmann-Stellvertreter der Jungen ÖVP. Ab 1974 Mitglied des Gemeinderates der Stadtgemeinde Fürstenfeld (seit 1979 als Stadtparteiobmann der ÖVP), von 1981 bis 1998 Vizebürgermeister, ab 1981 ÖAAB-Bezirksobmann, 1989 bis 1992 Bezirksobmann des ÖVP-Lehrerbundes. Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (ÖVP) seit 1991 (ab 1992 als Bezirksparteiobmann der ÖVP Fürstenfeld), von 2010 bis 2013 Zweiter Landtagspräsident, von 2013 bis 2015 Erster Präsident des Landtages Steiermark.
Ing. Manfred Wegscheider, Landtagspräsident vom 21. Oktober 2010 bis 14. Dezember 2012
Nach Besuch der Volksschule und Hauptschule Absolvierung der HTBL für Maschinenbau in Kapfenberg (1963-1968). Assistent im Walzwerk der Firma Pengg in Thörl (1960/70), von 1970 bis 2000 Abteilungsleiter für Qualitätssicherung bei Böhler in Kapfenberg.
Von 1975 bis 1979 Mitglied des Gemeinderates der Marktgemeinde Thörl, ab 1985 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Kapfenberg (1989 Stadtrat für Stadtwerkeangelegenheiten, 1995 Vizebürgermeister). Von 1999 bis 2005 Bürgermeister der Stadtgemeinde Kapfenberg, von 2005 bis 2012 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (SPÖ), 2005 bis 2010 Landesrat für Umwelt, erneuerbare Energie und Sport. Von 2010 bis 2012 Erster Präsident des Landtages Steiermark.
Dr. Kurt Flecker, Landtagspräsident vom 22. September 2009 bis 21. Oktober 2010
Nach Volksschule und Gymnasium von 1968 bis 1973 Tätigkeit als Versicherungs- bzw. Bankangestellter, daneben Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz (Promotion 1970). 1973 Eintritt in den Landesdienst (Referent an der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg), von 1975 bis 1980 Sekretär des Landesrates für Finanzen Dr. Christoph Klauser, danach bis 1988 dessen Büroleiter. Geschäftsführer der Steiermärkischen Landesholding (1988-1990), 1990-1991 Landesgeschäftsführer der SPÖ Steiermark und von 1993 bis 2005 Vorsitzender der SPÖ-Bezirkspartei Liezen. Von 1991 bis 2000 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (1996-2000 Klubobmann des SPÖ-Landtagsklubs). 2000 als Landesrat für Soziales, Kultur und Arbeit in die Landesregierung berufen, von 2005 bis 2009 Zweiter Landeshauptmann-Stellvertreter und danach von 2009 bis 2010 Erster Landtagspräsident.
Siegfried Schrittwieser, Landtagspräsident vom 25. Oktober 2005 bis 21. September 2009
Nach Volks- und Hauptschule ab 1967 Absolvierung einer Schlosserlehre, danach Otto-Möbes-Volkswirtschaftsschule und Sozialakademie Mödling. Von 1967 bis 1980 Schlosser bei der Firma Pengg in Thörl (dort auch Betriebsrat).
Von 1968 bis 1980 Landesobmann der Sozialistischen Jugend bzw. der Jungen Generation der SPÖ. Von 1975 bis 2003 Gemeinderat der Marktgemeinde Thörl, dazwischen von 1980 bis 1988 und 2000 bis 2004 Vizebürgermeister, von 2004 bis 2006 Bürgermeister. Von 1980 bis 2000 Bezirksgeschäftsführer (Bruck an der Mur) und Landesgeschäftsführer der SPÖ, seit 1998 Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Bruck an der Mur. Seit 1986 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (2000 bis 2004 Klubobmann des SPÖ-Landtagsklubs), von 2005 bis 2009 Erster Landtagspräsident. 2009 zum Landesrat für Soziales, Arbeit und Personal sowie zum Zweiten Landeshauptmann-Stellvertreter gewählt und seither in dieser Funktion tätig (2010 erweitert um erneuerbare Energie und thermische Sanierung, Wegfall des Personalressorts).
Reinhold Purr, Landtagspräsident vom 7. November 2000 bis 25. Oktober 2005
Geboren am 14. September 1937 in Groß St. Florian.
Textilkaufmann, Kommerzialrat, Commendatore. Nach Volksschule und Hauptschule Absolvierung der Handelsakademie in Graz, 1955 bis 1956 Praktikum im Textilhaus Scheiner in Graz. 1958 bis 1967 Angestellter der Firma Purr in Groß St. Florian sowie Berufsschullehrer für Warenkunde in Deutschlandsberg, 1968 Übernahme des familieneigenen Textilgeschäfts.
Ab 1976 Bezirksobmann des ÖVP-Wirtschaftsbundes Deutschlandsberg und ab 1983 Hauptbezirksparteiobmann der ÖVP. Von 1985 bis 2005 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (ÖVP), ab 1993 Klubobmann-Stellvertreter des ÖVP-Landtagsklubs. Erster Landtagspräsident von 2000 bis 2005.
Dipl.-Ing. Franz Hasiba, Landtagspräsident vom 19. Oktober 1993 bis 7. November 2000
Agraringenieur. Von 1966 bis 1973 Landesparteisekretär der ÖVP Steiermark. Von 1973 bis 1983 Zweiter Bürgermeister-Stellvertreter und von 1983 bis 1985 Bürgermeister der Landeshauptstadt Graz. Danach ab 1985 Landesrat bzw. von 1991 bis 1993 Landeshauptmann-Stellvertreter. Von 1993 bis 2000 Landtagsabgeordneter und Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages.
Franz Wegart, Landtagspräsident vom 11. Januar 1985 bis 19. Oktober 1993
Geboren am 25. Juli 1918 in Graz, gestorben ebendort am 30. Januar 2009.
Aufgewachsen in Altneudörfl bei Radkersburg. Schulbesuch von 1924 bis 1932 in Radkersburg, dann Landarbeiter in der Landwirtschaft seiner Großeltern. Nach Kriegsdienst in der Wehrmacht, Verwundung und Kriegsgefangenschaft von September 1945 bis Juni 1946 Bezirksparteisekretär (Radkersburg) der ÖVP, von 1947 bis 1961 Landesparteisekretär. Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag ab 1949, von 1961 bis 1986 Landesrat (von 1971 bis 1985 Landeshauptmann-Stellvertreter). 1985 bis 1993 Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages. Von 1964 bis 1987 Landesobmann des ÖAAB, ab 1988 Landesobmann des Seniorenbundes der ÖVP, dazu von 1988 bis 1992 Bundesobmann des Österreichischen Seniorenbundes. 1969 Gründer (bis 2007 Obmann bzw. Präsident, dann Ehrenpräsident) des Dr.-Karl-Kummer-Instituts für Sozialreform, Sozial- und Wirtschaftspolitik in der Steiermark.
Franz Feldgrill, Landtagspräsident vom 18. Oktober 1983 bis 11. Januar 1985
Geboren am 18. März 1917 in Mauritzen bei Frohnleiten, gestorben am 10. März 2007 in Graz.
Land- und Forstwirt. Nach Volksschule (1923-1927), Hauptschule (1927-1931) und Handelsschule (1931-1933) Übernahme der elterlichen Landwirtschaft. 1960 Zweiter Bürgermeister-Stellvertreter der Marktgemeinde Frohnleiten, 1960 bis 1961 Mitglied des Bundesrates. 1963 bis 1985 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (ÖVP). Von 1970 bis 1983 Dritter Präsident, von 1983 bis 1985 Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages.
Univ.-Prof. Dr. Hanns Koren, Landtagspräsident vom 6. April 1970 bis 18. Oktober 1983
1953 bis 1957 Abgeordneter zum Nationalrat, 1957 bis 1970 Landesrat für Kultur (ab 1963 auch Landeshauptmann-Stellvertreter), ab 1970 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (ÖVP), von 1970 bis 1983 dessen Erster Präsident.
Franz Koller, Landtagspräsident vom 10. Februar 1969 bis 6. April 1970
Bauer, Ökonomierat. Nach Volksschule in Hatzendorf und landwirtschaftlichen Fachkursen Mitarbeit in der elterlichen Landwirtschaft und Übernahme derselben 1958. Bürgermeister-Stellvertreter der Gemeinde Johnsdorf, von 1953 bis 1970 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (ÖVP), 1965 bis 1969 Dritter Landtagspräsident, 1969 bis 1970 Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages. Obmann des Bezirksbauernrates Fehring und Organisationsreferent der ÖVP-Hauptbezirksparteileitung Feldbach. Von 1970 bis 1975 Abgeordneter zum Nationalrat.
Dr. Richard Kaan, Landtagspräsident vom 14. April 1964 bis 15. Januar 1969
Rechtsanwalt, Neffe von Landeshauptmann Wilhelm Edler von Kaan, der 1918/19 Vorsitzender der Provisorischen Landesversammlung gewesen war. Zunächst nationalliberal, seit 1949 Abgeordneter der ÖVP zum Steiermärkischen Landtag, ab 1964 Zweiter Landtagspräsident. Von 1964 bis zu seinem Tod 1969 Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages.
Karl Brunner, Landtagspräsident vom 11. April 1961 bis 3. April 1964
Kaufmann. Nach Volks- und Handelsschule 1914 Übernahme des Kaufmannsgeschäftes des Schwiegervaters. Mitglied des Gemeinderates der Stadt Murau 1924-1938, Gauführer des Heimatschutzes 1919 bis 1936. Präsidialmitglied der Klein- und Mittelbrauindustrie Österreichs und Obmann des Elektrizitätswerkes Murau.
1938 verhaftet und zu lebenslänglichem schwerem Kerker verurteilt, bis 1945 in der Strafanstalt Karlau inhaftiert. Abgeordneter zum Nationalrat von 1945 bis 1953. Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag, von 1961 bis 1964 dessen Erster Präsident.
Franz Thoma, Landtagspräsident vom 5. November 1949 bis 16. Februar 1952
Bauer, Seilermeister. Nach Volksschule in Gröbming und Bürgerschule in Graz Besuch der Landwirtschaftsschule und der Höheren Textilschule. 1919 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (Christlichsoziale Partei) und 1927 dessen Dritter Präsident und von 1949 bis 1952 Erster Landtagspräsident (ÖVP). 1930 bis 1934 Abgeordneter zum Nationalrat. 1948/49 Landesrat. 1948 bis 1965 Vizepräsident der Landwirtschaftskammer, außerdem Obmann des steirischen Molkereiverbandes sowie Obmann des österreichischen Milchwirtschaftsfonds. Von 1952 bis 1959 Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, 1953 sowie 1956 bis 1962 Abgeordneter zum Nationalrat.
Josef Wallner, Landtagspräsident vom 12. Dezember 1945 bis 5. November 1949 und vom 16. Februar 1952 bis 11. April 1961
Bauer, Grundbesitzer, Ökonomierat (1949). Sechsklassige Volksschule, landwirtschaftliche Kurse.
1932 Bürgermeister der Marktgemeinde Kirchbach in der Steiermark, Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (Christlichsoziale Partei), April/Mai 1934 Mitglied des Bundesrates. Nach 1945 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (ÖVP), 1945-1949 und 1952-1961 Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages, 1948 Präsident der Landwirtschaftskammer, 1960 Präsident des Österreichischen Bauernbundes. Von 1961 bis 1970 Abgeordneter zum Nationalrat, in jener Zeit von 1962 bis 1970 Dritter Präsident des Nationalrates.
Anton Pirchegger, Landtagspräsident vom 24. November 1934 bis 13. März 1938
Bauer, Ökonomierat. Mitglied des Bezirksvertretungsausschusses, Fachbeirat der Agrarbauernkommission, stellvertretender Obmann des Reichsbauernbundes. Von 1920 bis 1931 Abgeordneter zum Nationalrat (Christlichsoziale Partei). 1934 bis 1938 Erster Präsident des Steiermärkischen Landtages (zeitweise auch Präsident der Landwirtschaftskammer), nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zwei Wochen in Haft. 1945 zunächst Landesrat (ÖVP) in der Provisorischen Landesregierung und im selben Jahr zum Landeshauptmann gewählt, Rücktritt aus Gesundheitssgründen im Juni 1948.
Dr. Adolf Enge, Landtagspräsident vom 16. Dezember 1933 bis 24. November 1934
Sohn eines Gastwirts und Gerbereibesitzers, Jurist. Nach dem Gymnasium Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Prag und Graz (Promotion 1911). Nach Kriegsdienstleistung Tätigkeit als Akzessist beim Militärgericht. Nach 1918 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (Christlichsoziale Partei), von 1924 bis 1927 Landesrat, von 1933 bis 1934 Landtagspräsident. Bezirks- und Ortsschulrat in Weiz, Mitglied des Gemeindetages von Weiz, Obmann-Stellvertreter der Bezirksvertretung und Bezirksleiter-Stellvertreter der Vaterländischen Front. Vizepräsident der Bauernverbandskasse Graz und der Lokalbahn Gleisdorf-Weiz.
Franz Kölbl, Landtagspräsident vom 26. November 1920 bis 15. Dezember 1933
Bauernsohn, Priester. Nach Volksschule und Gymnasium Studium der Theologie, Priesterweihe 1899. Ab 1902 Kaplan bzw. Provisor in Kirchberg an der Raab, St. Georgen an der Stiefing, Premstätten, Tobelbad und Halbenrain, von 1912 bis 1929 Pfarrer von Halbenrain. Danach bis zum Übertritt in den Ruhestand (1955) Kreisdechant und Stadtpfarrer von Hartberg. 1933 Monsignore, 1936 Konsistorialrat, 1944 Ehrendomherr.
Kölbl fungierte von 1919 bis 1920 als Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag (Christlichsoziale Partei) und wurde am 26. November 1920 zum Landtagspräsidenten gewählt. Er war somit der erste Träger dieses durch die Vorläufige Landesverfassung neu geschaffenen Amtes.
Univ.-Prof. Dr. Anton Rintelen, Erster Vorsitzender des Landtages vom 27. Mai 1919 bis 26. November 1920
Nach Volksschule und Gymnasium Studium der Rechte an der Universität Graz (Promotion 1898). 1902 Privatdozent für zivilgerichtliches Verfahren in Graz, dann Universitätsprofessor an der Universität Prag (dort 1908 Dekan der juridischen Fakultät). 1911 Rückkehr nach Graz und 1918 Dekan der hiesigen juridischen Fakultät. Während des Ersten Weltkrieges zeitweise Verhandlungsleiter beim Grazer Landwehrdivisionsgericht.
Landesparteiobmann der Christlichsozialen Partei, ab 1918 Mitglied der Provisorischen Landesversammlung der Steiermark, 1919 bis 1926 Landeshauptmann (in dieser Funktion bis zur Vorläufigen Landesverfassung vom 26. November 1920 auch Vorsitzender des Landtages), zweite Amtsperiode von 1928 bis 1933. Von 1920 bis 1923 Mitglied des Bundesrates, 1927 bis 1934 Abgeordneter zum Nationalrat, von Juni bis Oktober 1926 sowie von Mai 1932 bis Mai 1933 Bundesminister für Unterricht. Danach österreichischer Gesandter in Rom.
Rintelen war 1934 an der Vorbereitung des nationalsozialistischen Juli-Putsches beteiligt und dabei als Bundeskanzler vorgesehen. Nach dem Scheitern des Putsches verübte er einen Selbstmordversuch, der jedoch missglückte. Zu lebenslänglichem Kerker verurteilt, wurde Rintelen 1938 amnestiert.
Dr. Wilhelm Edler von Kaan, Erster Vorsitzender der Provisorischen Landesversammlung, vom 6. November 1918 bis 27. Mai 1919
Rechtsanwalt, Sohn eines 1872 mit dem Prädikat „Edler von Distelfingen" in den Adelstand erhobenen k. k. Obersten, aus 1825 getaufter jüdischer Familie. Nach Gymnasium in Wien und Graz Studium der Rechtswissenschaften an der Grazer Universität (Promotion 1890).
Ab 1905 Mitglied des Gemeinderates der Landeshauptstadt Graz (Deutschnationale Partei), seit 1908 Abgeordneter zum Steiermärkischen Landtag. Landesausschuss-Beisitzer für Finanzen und Lokalbahnen. Am 6. November 1918 in der Nachfolge von Edmund Graf von Attems Landeshauptmann und als solcher Vorsitzender der Provisorischen Landesversammlung in der ersten, krisenhaften Zeit des Überganges von der Monarchie zur Republik.
Dr. Paul Hofmann von Wellenhof, Vorsitzender der Konstituierenden Sitzung der Provisorischen Landesversammlung, 6. November 1918
Realschulprofessor und Literaturwissenschaftler.
Von 1901 bis 1907 sowie von 1911 bis 1914/18 Abgeordneter der Steiermark im Österreichischen Abgeordnetenhaus in Wien (Deutschnationale Partei). 1918/19 fungierte er als Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung in Wien sowie am 6. November 1918 als Vorsitzender der Konstituierenden Sitzung der Provisorischen Landesversammlung in Graz.